Feministische Außenpolitik ist ein Konzept, dass in der bundesrepublikanischen Gesellschaft noch recht unbekannt ist – anders als in fortschrittlichen Gesellschaften. Die grüne Außenministerin Annalena Baerbock hat dieses Konzept zur Grundlage ihrer außenpolitischen Arbeit erklärt.
Was genau eine feministische Außenpolitik ist, ist bisher kaum erklärt worden. Der Krieg in der Ukraine hat genauer aufhorchen lassen und einige wenige erste Artikel in den Medien sind dazu in den letzten Wochen erschienen. Auf drei entsprechende Artikel bin ich in den letzten Wochen gestoßen.
Drei der im folgenden aufgelisteten Artikel wurden im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine veröffentlicht. Sie begründen, weshalb eine feministische Außenpolitik nötig ist und erklären, was damit gemeint ist. In der großen und mittlerweile unüberschaubaren Zahl von Artikeln zum Krieg in der Ukraine gehen diese drei Artikel eher unter. Deshalb liste ich sie hier auf. Es sind Kommentare, Kolumne und Reflexionen von Samira El Ouassil, Simone Schmollack und Waltraud Schwab.
Das sind nicht alle Artikel zu diesem Thema, die in den letzten Wochen und Monaten erschienen sind. Einige, die ich recherchiert habe, habe ich noch hinzugefügt (Update vom 04.04.2022). Gleichwohl erhebt diese Zusammenstellung auch nach dem Update keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Letztes Update: 08.05.2022
Schwere Waffen für die Ukraine: Militarismus ist unfeministisch. Feministische Außenpolitik kümmert sich um die Sicherheit der Menschen, nicht der Staaten. Männlichkeitsnormen und Krieg gehen Hand in Hand. Essay von Hanna L. Mühlenhoff | taz, 08.05.2022
Rollenbilder im Ukraine-Krieg: Überholtes Gewaltmonopol. Frauen und Kinder auf der Flucht, die Männer im Kampf: Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine lässt archaische Bilder entstehen. Kommentar der anderen von Lisz Hirn | Der Standard, 22.04.2022
Feministische Außenpolitik: Mehr als Gedöns. Noch geht es im Krieg in der Ukraine um klassische Militärfragen. Nach dem Krieg aber wird feministische Außenpolitik wichtiger denn je sein. Kommentar von Simone Schmollack | taz, 02.04.2022
Gewalt gegen Frauen im Krieg: Wir brauchen eine feministische Außenpolitik. Frauenkörper werden im Krieg politisch missbraucht – trotzdem beachtet Außenpolitik oft nur Männer. Eine feministische Perspektive würde zeigen: Alle Geschlechter leiden im Krieg. Eine Kolumne von Samira El Ouassil | Der Spiegel, 31.03.2022
Feministische Außenpolitik: Alternative zur Aufrüstung. Die russische Invasion in der Ukraine lässt diplomatische Reaktionen schnell naiv aussehen. Dabei wollte die Bundesregierung auf feministische Außenpolitik setzen: auf Diplomatie und Abrüstung für die menschliche Sicherheit. Ist das vorbei? Hat die feministische Außenpolitik Antworten auf einen Angriffskrieg? Von Nanja Boenisch | Kontext Wochenzeitung, 09.03.2022
Feministische Außenpolitik: Ein Vorschlag zur Definition. Von Dr. Ines Kappert | Heinrich Böll Stiftung, 02.03.2022
These zur toxischen Männlichkeit: Krieg ist das Ding mit Gemächt. Das Auffahren von Militärfahrzeugen mit phallischen Kanonenrohren an der als weiblich konnotierten Ukraine ist obszön. Von Waltraud Schwab | taz, 20.02.2022
Interview mit Politikberaterin: Was ist feministische Außenpolitik, Frau Lunz? Als erste Bundesregierung haben sich SPD, Grüne und FDP einer feministischen Außenpolitik verschrieben. Doch was folgt daraus? Und wie kann „Feminist Foreign Policy“ in einem Konflikt wie dem zwischen Russland und der NATO wirken? Kristina Lunz ist Aktivistin, Politikberaterin und Mitbegründerin des Centre for Feminist Foreign Policy (CFFP), in Kürze erscheint ihr Buch „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch“. Im Gespräch mit ntv.de erklärt sie, warum ihr der Koalitionsvertrag der Ampel nicht weit genug geht. Mit Kristina Lunz sprach Maximilian Beer | n-tv, 05.02.2022
Friede, Freude, Mutterkuchen. Seit vier Jahren betreibt Schweden eine feministische Außenpolitik. Die 29-jährige Kristina Lunz will das Konzept nun nach Deutschland bringen. Nur: Was ist das überhaupt? Von Eva Müller-Foell | fluter.de, 10.04.2019
Titelbild: Ministry of Foreign Affairs of the Republic of Poland CC BY-NC 2 via FlickR
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