Klimabewegung – wie entwickelt sie sich weiter?
Der Klimabewegung – vor allem Greta Thunberg und FFF – ist es seit 2018 gelungen, eine größere öffentliche Aufmerksamkeit auf die Klimakrise bzw. Klimaerwärmung zu lenken. Wie der Wahlkampf und auch die Bundestagswahlen vom 26. September 2021 gezeigt haben, entspricht das politische Handeln bei weitem nicht dem, was nötig ist, um die Klimaerwärmung zumindest zu stoppen.
Dem entsprechend ist im Vorfeld der Bundestagswahl eine Debatte über eine nötige Verschärfung der Aktionsformen der Klimabewegung aufgekommen – auch aufgrund des Hungerstreiks von Klimaaktivistinnen in Berlin vor der Bundestagswahl.
Dieses Dossier dokumentiert relevante Beiträge zu dieser Debatte.
Soziologe über Autobahnblockierer:innen: „Absichtlich rechtswidrig.“ Klimaaktivisten blockieren Autobahnen und wollen Flughäfen stilllegen. Ist das noch legitim? Der Soziologe Robin Celikates sieht genauer hin. Von Ruth Lang Fuentes | taz, 21.02.2022
Klima-Soziologe über Verhaltensänderung: „Das Glas ist mindestens halb voll.“ Welche Gruppen sind bereit sich angesichts des Klimawandels zu verändern? Fritz Reusswig vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung weiß es. Interview von Susanne Schwarz | taz, 20.02.2022
Proteste der „Letzten Generation“: Zeit für Notwehr? Die Gruppe „Aufstand der letzten Generation“ sorgt mit Straßenblockaden für Aufregung. Die Diskussion über deren Legitimität ist in vollem Gange. Von Susanne Schwarz |taz, 17.02.2022
Mit populärer Klimapolitik gegen die Ampel. Die neue Regierung verspricht Klimaschutz ohne soziale Umverteilung und könnte damit der Klimabewegung schaden. Wie ein erfolgreicher Kampf gegen die Klimakrise dennoch gelingen kann. Von Samuel Decker | Der Freitag, 29.12.2021
Protestforscher über Klimabewegung: „Fenster offen in Richtung Radikalisierung“. Manche Teile der Klimabewegung reden von „friedlicher Sabotage“. Der Soziologe Dieter Rucht hält Gewalt und anonyme Aktionen für den falschen Weg. Aktivisten sollten sich aber mit dem Konzept des zivilen Ungehorsams beschäftigen, sagte Rucht im Dlf. Dieter Rucht im Gespräch mit Manfred Götzke | Deutschlandfunk, 26.12.2021
Klimabewegung und Radikalität: Brauchen wir eine grüne RAF? Der Koalitionsvertrag enttäuscht, die Mobilisierung läuft schlecht. Sollte sich die Klimabewegung radikalisieren? Kolumne von Kersten Augustin | taz, 19.12.2021
Nach dem Scheitern von Glasgow: Unsere letzte Hoffnung ist die kritische Masse. Die Gesellschaft muss im Kampf gegen die Klimakrise ihren Kipppunkt erreichen. Wie wir die notwendigen Veränderungen noch durchsetzen können, um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Von George Monbiot | Der Freitag, 28.11.2021
Wieso landet eine Klimaaktivistin im Gefängnis? Weil der Staat es so will. Klima-Aktivist:innen werden inhaftiert, berichten von Schlägen und stetig steigendem Druck durch die Polizei. Wie verzweifelt ist der Staat? Von Rico Grimm | Krautreporter, 25.11.2021
Formen des Protests und Klimaschutz: Gewalt schadet dem Klima. Wie weit dürfen Klimaaktivist:innen gehen? Klar ist: Wer zivilen Ungehorsam zur „friedlichen Sabotage“ erweitert, riskiert eine Eskalationsspirale. Gastkommentar von Dieter Rucht | taz, 28.09.2021
FR-Interview | „Strategische Fehler der Grünen“: Jutta Ditfurth wundert sich vor Bundestagswahl. Jutta Ditfurth über Erfolge der außerparlamentarischen Linken, das Verhältnis von Klimaschutz und Kapitalismus und die Bedeutung der Kommunalpolitik. Von Georg Leppert und Hanning Voigts | Frankfurter Rundschau, 24.09.2021 [In diesem Artikel geht es zwar nicht um die Kernfrage dieses Dossiers, aber der Blick auf die Geschichte der Umweltbewegung ist durchaus relevant für die heute aufkommende Debatte.]
Bewegungsforscher über Klimaprotest: „Gandhi war auch im Hungerstreik.“ Klimaaktivist:innen hungern seit drei Wochen. Protestforscher Dieter Rucht findet die Aktion trotz historischer Vorbilder nicht aussichtsreich. Interview von Susanne Schwarz | taz, 20.09.2021
Mehr Radikalität bei Klimaprotesten: Seid Sand im Getriebe! Um das Klima zu retten, reichen Appelle nicht. Deshalb muss Fridays for Future radikaler werden. Eine Antwort auf Luisa Neubauer und Carla Reemtsma. Gastkommentar von Carola Rackete und Momo | taz, 13.09.2021
Extinction Rebellion – Inneneinsichten einer ökopopulistischen Sekte. Extinction Rebellion ist weder radikal, noch basisdemokratisch oder offen für Kritik – Ein Erfahrungsbericht. Von Herbert Meyer | Heise, 11.04.2020
Klimawandel | Jutta Ditfurth: „Extinction Rebellion ist eine Weltuntergangssekte“. Extinction Rebellion macht aktuell durch Straßenblockaden auf sich aufmerksam. Was steckt hinter der Gruppe? Die FR hat mit Jutta Ditfurth gesprochen, die XR sehr kritisch sieht. Interview von Katja Thorwarth | Frankfurter Rundschau, 16.10.2019
Titelfoto: Climate Justice Now by Jürgen Klute CC BY-NC-SA 4.0