Eigentlich sind Tierversuche für Kosmetikprodukte in der EU verboten. Es gibt aber ein kleines Schlupfloch, das die zuständige EU-Agentur letztlich genutzt hat, Tierversuche von Unternehmen einzufordern, die diese gar nicht durchführen wollten. Um dieses Schlupfloch zu schließen, haben verschiedene Organisationen, die sich für Tierschutz und gegen in aller Regel für die Tiere qualvolle Tierversuche engagieren, eine Europäische Bürgerinititative (EBI) gestartet. Die EBI fordert die EU zu folgenden Maßnahmen auf:
- Einhaltung und Stärkung des Kosmetik-Tierversuchsverbots
- Umgestaltung des EU-Chemikalienrechts und
- Erarbeitung eines konkreten Plans zum Ausstieg aus dem Tierversuch
Julia Radzwill von Ärzte gegen Tierversuche e.V. erklärt in dieser Folge des Europa:Podcast das rechtliche Schlupfloch, durch das sich das grundsätzliche Verbot von Tierversuchen für Kosmetikprodukte in der EU unterlaufen lässt. Außerdem erklärt sie, weshalb die Ergebnisse von Tierversuchen für kosmetische aber auch medizinisch Produkte kaum brauchbar sind. Längst gibt es Alternativen zu Tierversuchen, die viel genauer und sicherer sind und teils sogar preisgünstiger. Auch diese Alternativen stellt Julia Radzwill kurz vor. Und schließlich erzählt sie, welche Organisationen aus welchen EU-Mitgliedsländern die EBI unterstützen.
Links zum Podcast
Hier geht’s zur EU-Webseite der EBI und zur elektronischen Unterschriftsmöglichkeit!
Titelbild: Demo gegen Tierversuche Münster 07.08.2021 by tierretter.de CC BY-ND 2.0 via FlickR
Europa:Podcast Jingle by Albert Camphyn / Bruxelles (Last Call)
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Eine gute Sache, darauf aufmerksam zu machen! Ob wir eines Tages ohne Tierversuche auskommen, wird sich zeigen – aber für Kosmetikprodukte sollte das doch eigentlich mittlerweile selbstverständlich sein!