Eine erste Europawerkstatt in Ruhrgebiet gab es vor den Wahlen zum Europäischen Parlament 2019. Sie fand in Gelsenkirchen statt (siehe hier und hier). Vom 8. bis 10. Juli 2022 gibt es eine zweite Europawerkstatt. Diesmal in Gelsenkirchen und Essen.
Vier Veranstaltungen sind vom 8. bis 10. Juli geplant:
- Meine Stadt – meine Region – mein Europa (8. Juli, Zeche Zollverein in Essen)
- BÜRGERGESPRÄCHE: Wo steckt Europa im Ruhrgebiet? (8. Juli, Gelsenkirchen)
- Was sind unsere Ideen für Europa? (9. Juli, unterwegs in Gelsenkirchen und Essen)
- Fahrradtour Emscherkunstweg (9. Juli, Start: Zeche Zollverein)
- Was wäre das Leben ohne die EU? – Workshop für Jugendliche (10. Juli, Consol Theater, Gelsenkirchen)
In der ersten Veranstaltung am 8. Juli steht der Umbau der Escher im Mittelpunkt. Der Emscherumbau – auch als Reanturierung bezeichnet – begann Mitte der 1990er Jahre im Rahmen der Internationalen Bauausstellung – IBA/Emscherpark –, die von 1989 bis 1999 im nördlichen Ruhrgebiet stattfand. Das Projekt steht im Zeichen der regionalen Kooperation und gilt als Vorbild für Umweltschutzprojekte weltweit. Dieser Erfolg ist u.a. auf die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger von Anfang an zurückzuführen, die den ganzen Prozess miterlebt und begleitet haben. Anhand der Ausstellung „Beyond Emscher“ auf der Zeche Zollverein in Essen (Gelsenkirchener Straße 181) wird im Rahmen dieser Veranstaltung ein Blick auf diesen Prozess geworfen und darüber diskutiert, welche Bedeutung das Projekt für die Stadt und die Region hat – und was das alles mit Europa zu tun hat. Die Veranstaltung beginnt um 12 Uhr.
Am späten Nachmittag des gleichen Tages geht es direkt weiter mit einem Bürgergespräch. Im Zentrum des Bürgergesprächs steht die Frage nach den Spuren Europas im Ruhrgebiet. Zunächst gibt es ein Grußwort der 1. Bürgermeisterin der Stadt, Martina Rudowitz. Dann Gesprächspartnerinnen und -partner für offene Debatten zur Verfügung. Interessierte aus Gelsenkirchen, Essen und Umgebung haben die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern und Fragen zu stellen. In kleinen Runden können Sie mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik, aber auch mit Journalistinnen und Journalisten, Studierenden und Kulturschaffenden aus ganz Europa diskutieren, wie Sie sich die Zukunft in Europa vorstellen und Ihre Ideen in vier Schwerpunktthemen (Kultur und Kunst, Stadt – Region – Europa, Jugend und Bildung sowie Zukunft) einbringen. Das Bürgergespräch findet ab 17 Uhr (Einlass ab 16:30) in der Bochumer Straße 138 in Gelsenkirchen statt.
Am 9. Juli geht’s auf die Straßen in Gelsenkirchen und Essen. Zwischen 12:00 und 15:00 Uhr werden in beiden Städten Bürgerinnen und Bürger nach ihren Meinungen und Ideen zu Europa gefragt.
Seit Beginn der 1920er Jahre diente die einst sehr verschlinge und fischreiche Emscher, die eigens dafür kanalisiert wurde, als zentraler Abwasserkanal des Ruhrgebiets. Damit sollte die deutlich größere Ruhr, die der Region als Trinkwasserreservoir diente, sauber gehalten werden. Aufgrund des Bergbaus konnte das Abwassermanagement nur an der Erdoberfläche und nicht in Röhren organisiert werden. Mit dem Emscherumbau wurde aus der Kloake wieder ein Fluss – wenn auch nicht und er alten Form.
Begleitend zum Emscheraumbau wurde die Emscher auch zu einem Kunstort. Am Samstag (9. Juli) wird die Europawerkstatt im Rahmen einer Fahrradtour den Emscherkunstweg erkunden. Durch den Impuls von Referentinnen und Referenten werden offene Gespräche über Kunst und Kultur in der Stadt und Region geführt und darüber gesprochen, welches Potenzial dies für die Stadtentwicklung hat. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, ihre Perspektive einzubringen. Die Fahrradtour startet um 16 Uhr auf der Zeche Zollverein.
Die Europawerkstatt endet am Sonntag (10. Juli) mit einem Workshop, der sich speziell an Jugendliche wendet. „Was wäre das Leben ohne die EU?“ Darüber soll in zwei Runden mit jungen Menschen diskutiert werden. Der Workshop zielt darauf ab, ein dystopisches Thema durch ein Escape-Spiel zu behandeln und dadurch den Teilnehmenden zu ermöglichen, besser zu verstehen, welche Privilegien für sie ganz persönlich verloren gingen, wenn die EU nicht mehr existierte.
Eine erste Runde startet um 13:00 Uhr mit den Teilnehmenden des Europefiction Summer Camps und endet um 15:00 Uhr
Der zweite Durchlauf startet um 15:00 Uhr und ist für alle Interessierten offen. Er endet um 17:00 Uhr.
Beide Workshops finden im Consol Theater Bismarkstraße 240 in Gelsenkirchen-Bismarck statt.
Das komplette Programm der Europawerkstatt gibt es hier. Und anmelden zu den Veranstaltungen kann man sich hier.
Veranstalter der Europawerkstatt ist „Wir sind Europa“. Zuständige Ansprechpartnerin für die Europawerkstatt Ruhrgebiet 2022 ist Afrodita Bojadjieva. Unterstützt wird „Wir sind Europa“ von der Stiftung Zukunft Berlin, dem Walter Hallstein-Institut der Humboldt Universität zu Berlin und dem IJP e.V. (Internationalen Journalisten-Programme). Finanziell gefördert wird das Projekt „Wir sind Europa“ von der Stiftung Mercator.
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Titelfoto: European Parliament Plenary Session July 2018, by European Union 2018 European Parliament CC BY-NC-ND 2.0
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