Passend zur UN-Klimakonferenz vom 02. -07. Dezember 2018 in Kattowitz hat Powershoot-TV “Positive Energy in Europe” ein Video-Interview mit Peter Liese veröffentlicht, dem Koordinator der EPP-Fraktion im Europäischen Parlament für Umwelt, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Der aus Nordrhein-Westfalen kommende CDU-Politiker erläutert in dem Interview mit Alexander Louvet sein Verständnis von Umweltpolitik und seine umweltpolitischen Ziele. Liese sieht die EU in besonderer umweltpolitischer Verantwortung, da sie als größter globaler Wirtschaftsraum – die EU erbringt rund 25 % der globalen Wirtschaftsleistung – groß genug ist, um Einfluss auf die globale Umweltpolitik zu nehmen. Voraussetzung dafür, so Liese in dem Interview, ist, dass die EU-Mitgliedsstaaten zusammenarbeiten.

Das ist allerdings nicht immer gewährleistet. Bei dem aktuell noch verhandelten Verbot von Plastikprodukten zeigen sich die Mitgliedsstaaten weitaus zurückhaltender als die großer Mehrheit des Europäischen Parlaments, wie Liese kritische anmerkt.

Beim Verbot von Plastikprodukten mag er allerdings nicht ganz so weit gehen wie die Grünen im EP: Ein Verbot von Luftballons hält er für eine überzogene Forderung, das insbesondere für Kinder als Spaßbremse wirkt.
Ausdrücklich unterstützt der konservative Abgeordnete das Pariser Klimaabkommen und erläutert, wie es aus seiner Sicht im Bereich der umweltbelastenden Industrie umgesetzt werden könnte.

Ein weiteres wichtiges Thema für den gelernten Arzt ist die Bekämpfung von Krebserkrankungen. In 20 Jahren sollen nach dem Vorstellungen von Liese Krebserkrankungen Geschichte sein. Dafür auf EU die politischen Voraussetzungen zu schaffen ist sein politische und persönliches Ziel.

In dem Interview zeigt Peter Liese sich als überzeugter Europäer. Umweltpolitisch und auch gesundheitspolitisch lässt sich, so Lieses Überzeugung, nur mit einer gut arbeitenden EU etwas erreichen. Allerdings sieht er die EU derzeit stark gefährdet durch nationalistische Parteien und Populisten. Sollten sie sich bei der Europawahl im Mai 2019 durchsetzen, sieht Liese das Ende der EU in bedrohlicher, greifbarer Nähe.

Auf die obligatorische Frage von Alexander Louvet nach den persönlichen bzw. politischen Zielen des Europabgeordneten für die kommenden Jahre lautete die Antwort wenig überraschend, dass er sich eine große Mehrheit von proeuropäischen Abgeordneten für die nächste Legislaturperiode des Europäischen Parlaments wünscht und gute Fortschritte bei der Bekämpfung von Krebserkrankungen.
Peter Liese wurde 1965 in Olsberg im Sauerland (NRW). Nach dem Abitur, das er in Mesche machte, studierte er Medizin in Marburg, Aachen und Bonn.

1984 trat er in die Junge Union und 1987 in die CDU ein. Von 1989 bis 1994 war er Mitglied im Rat der Gemeinde Bestwig. Seit 1994 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments. Dem Landesvorstand der CDU-NRW gehört er seit 1997 an, dem CDU-Bundesvorstand seit 2012. Weiterhin ist er seit 1996 Mitglied des Zentralkomitees der Katholiken.

Zum Interview, das in Englisch geführt ist, bitte hier oder auf das folgende Bild klicken!

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