Beitrag von Jürgen Klute

Die Woche vor Ostern – die Karwoche (= Trauer- oder Klagewoche) – ist eine gute Gelegenheit, die Aufmerksamkeit für einen Moment auf die beiden wichtigsten Erinnerungstage der Christenheit – Karfreitag und Ostern – zu lenken. Dies soll hier geschehen anhand von Bildern, die den Kreuzweg Jesu nachzeichnen – ein in der katholischen Kirche tief verankerter Topos.

Die Bilder, die hier den Kreuzweg Jesu zeigen, sind eine Interpretation des Themas von Lydia Ekeme (Little Lydia). Am 19. März 2017 waren ihre Bilder erstmals im Rahmen eines Gottesdienstes in der Eglise Sainte Croix öffentlich zu sehen. Die Kirche liegt direkt neben dem Place Flagey in der Brüsseller Gemeinde Ixelles unweit des Europaviertels.

Eine weitere Besonderheit dieses Gottesdienstes war, dass eine Gruppe von Täuflingen aktiv eingebunden waren. An Ostern sollen sie gemeinsam getauft werden.

Nach dem Gottesdienst, den Père Luc leitete, gab es die Möglichkeit, die Bilder von Little Lydia ausgiebig anzuschauen. Da Little Lydia an dem Gottesdienst teilgenommen hat, haben etliche Gottesdienstbesucher*innen die Chance genutzt, mit ihr über ihre Bilder zu sprechen. Die Kirchengemeinde bot dazu Kaffee und Tee an.   Bis zum 9. April waren Little Lydias Bilder in der Eglise Sainte Croix zu sehen.

Die heute 50-jährige Lydia Ekeme wurde in Nkambe, einem Ort in Kamerun, geboren. Lydia besuchte das „Queen of the Holy Rosary College“. Über ihre Schulzeit sagt sie: „I was blessed cos this educational system and spirituality continually protects me all through my life.“

Danach studierte sie Naturwissenschaften – Geologie, Chemie und Biologie – an der Universität von Kamerun und für zwei Jahre in Padova (Italien). Während dieser Zeit entschied sie sich, nach Belgien zu gehen, wo sie seit mehr als 23 Jahre lebt. In Belgien machte sie eine Ausbildung als Krankenschwester mit dem Schwerpunkt Psychiatrie und arbeitete einige Jahre in der psychiatrischen Klinik Dave in Namur.

Vor über 10 Jahren eröffnete Litte Lydia einen Wellness-Salon in Brüssel und entdeckte, wie sie es beschreibt, „the grace of healing Powers from above via my Right HAND“.

Vor drei Jahren begann sie, angeregt durch ihren kanadischen Schwiegervater Desmond Senior, zu malen. Little Lydia ist eine zutiefst spirituelle Frau. Die Energie und Fähigkeit zum Malen, so betont sie, schöpft sie aus ihrer Spiritualität. Zugleich will sie mit ihren Bildern etwas von der Energie, die sie aus ihrer Spiritualität schöpft, an die Betrachterinnen und Betrachter weitergeben.

Brüssel ist nicht nur kulturell eine bunte Stadt. Ihre Vielfältigkeit spiegelt sich auch im religiösen Leben wieder. Nicht nur unterschiedliche Religionen sind in Brüssel präsent. Auch eine große Spannbreite der Konfessionen und Ausprägungen innerhalb der Religionen ist hier zu finden. Die kulturelle und religiöse Farbigkeit prägt, wie sich an Little Lydia und ihren Bildern zeigt, auch das Leben der einzelnen Gemeinden.

Zu ihrem Bilder-Zyklus „The Station of the Cross“ (Der Kreuzweg Jesu) erläutert Little Lydia: „Blood, sweat and tears are human emotions Our Lord Jesus, survived them all through his Cross and Returned to earth to replenish humanity with faith, loyalty and love. The are many illusions and delusion in our lives, but there is one Constant, that is FAITH. There is a spiritual inherent nature in all of us let us embrace it, and let us flourish and thrive. During my painting, I could Really feel my impulses, I was sweating as if I had my own Cross, i could feel Christ in ME in his pains (imagine you on the cross with your body weight your arms and shoulders dislocated) I could feel my body temperature rising. I had the privilege also to feel Christ Jesus each day during and after the Eucharist Of the morning Masses at the St Croix Church in Flagey. Never have I ever felt like this in my LIFE.“


The Station of the Cross | Der Kreuzweg Jesu von Little Lydia Ekeme

(Fotos: Alexander Louvet und Jürgen Klute)

 

 

 


The Lamb (by Little Lydia)

The Lamb, by Little Lydia | Foto: Alexander Louvet


 

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