Von Frederik D. Tunnat

Wie eine Partei einen derart mittelmäßigen Menschen wie Laschet, dazu noch mit deutlich erwiesenen charakterlichen Schwächen als ihren Kanzlerkandidaten nominieren konnte, ist mir schleierhaft.

Was um alles in der Welt muss man heutzutage eigentlich auf dem Kerbholz haben, um für das höchste Amt der Republik nominiert zu werden???

Dass nun herauskömmt (kein Schreibfehler), was man längst hätte ahnen können, auch Laschet hat sich durch Andere ein Buch schreiben lassen und war zu blöd, dafür zu sorgen, dass nicht allzu offensichtlich bei wieder Anderen abgekupfert wurde. Also auch er ein Plagiator. Scheinbar heutzutage eine minimale Voraussetzung für das Kanzleramt, nachdem die Ministerriege längst damit durch ist, ich meine mit den überführten Plagiatoren/innen.

Dass Laschet mit der Arbeit, die er durch Andere erstellen ließ, sich auch noch persönlich bereicherte, indem er das publikumswirksam gespendete Honorar von seiner persönlichen Steuer absetzte, was im Klartext bedeutet, er reduzierte seine zu zahlenden Steuern, und holte sich so klammheimlich die Kohle zurück. Das machten nach meiner bisherigen Annahme nur „Charakterschweine“. Entweder lag ich schon immer falsch, oder Laschet gehört diesem „elitären“ Kreis an?

Dass es um Laschets Charakter im Allgemeinen wie im Besonderen nicht gut bestellt ist, bewies er, noch als Lehrbeauftragter, indem er erst die Semesterarbeiten seiner Studenten verschlampte, um sodann, statt wie ein Mann von Charakter, seinen kapitalen Fehler einzugestehen und sich um angemessene Abhilfe zu bemühen, daran machte, die Noten für seine Studenten zu „erfinden“. Der Schwindel flog auf, weil er sogar Studenten benotete, die die Arbeit gar nicht mit geschrieben bzw. seinen Kurs gar nicht belegt hatten.

Während eine inzwischen landesweit bekannte Supermarktkassiererin wegen der Tatsache, einen Rabattbon, den ein Kunde fort geworfen hatte, für sich eingelöst zu haben, also ein paar Cent, weniger als ein Euro, in ihr kärglich gefülltes Portemonnaie wandern ließ, weshalb ihr Arbeitgeber glaubte, berechtigt zu sein, sie fristlos zu feuern, stellte man Laschet frei, sich selbst von der TH zu entfernen. Kein Verfahren, keine Kündigung, stattdessen berief man ihn kurz darauf als Minister. Da gibt es doch das uralte Sprichwort: „Die Kleinen fängt man, die Großen lässt man laufen“.

Bei einem doppelt erwiesenen „Charakterschwein“, ein Begriff der laut Duden einen Mensch ohne Charakter bezeichnet, derb, sprich umgangssprachlich ausgedrückt, frage ich mich, ob dieses Nichtvorhandensein jeglichen moralisch-charakterlichen Kompasses aktuell einen Menschen für das Amt als Bundeskanzler speziell prädestiniert?

Müssen Bundeskanzler/innen echt heutzutage „Charakterschweine“ sein? Ist das ein wesentliches Kriterium?

Wem die charakterlichen Unzulänglichkeiten Laschets noch nicht genug sind, um ihn von der Kandidatenliste zu streichen, als absolut unwählbar, der sollte sich das kurze Video auf Youtube reinziehen, auf dem das respektlose Rumfeixen und unanständige Lachen des Kanzlerkandidaten „zu bewundern“ ist, im Rücken des Bundespräsidenten, der währenddessen bemüht war, den Betroffenen der Flutkatastrophe sein Mitgefühl zu bekunden.

Eine müde, halbgare, weil überhaupt nicht aufrichtig gemeinte Entschuldigung Laschets, von einem Sprecher vorgetragen, reicht aus dessen Sicht aus, um diese unflätige Verhöhnung der Betroffenen, wie die nicht vorhandene Empathie für die Getöteten, zu neutralisieren.

Nein, Herr Laschet, mir genügt das nicht! Sie sind dermaßen ungeeignet für jegliches öffentliche Amt, da ihnen sogar die Einsicht fehlt, zu erkennen, dass der einzige Dienst, den Sie Ihrem Vaterland – für dieses Wort kenne ich keinen gendergerechten Begriff – erweisen können und sollten, wäre, so viel Anstand aufzubringen, auf die Kanzlerkandidatur zu verzichten.

Doch das ist, für Menschen von Ihrem Schlag unzweideutig bereits zu viel verlangt. Denn das würde ja soziale Kompetenz voraussetzen, etwas, das einen nicht loslachen lässt, wenn andere Menschen trauern; oder das einen einsehen lässt, dass es keine Lösung für einen integren Erwachsenen ist, Noten zu erfinden, und dass es keine Lösung ist, wenn man seinen Namen auf einem Buchdeckel lesen will, die Arbeit Andere machen zu lassen und sich dann noch bei der Steuer zu bedienen. Das zeugt von derart unterentwickelter sozialer Kompetenz, dass kein ordentlich geschulter Personaler ihnen einen Job in irgendeiner Firma geben würde. Nicht mal als Nachwächter. Doch die CDU/CSU kann sich so einen Menschen allen Ernstes als Kanzler vorstellen.

Gute Nacht Deutschland!

Ich hoffe, die Wählerinnen und Wähler zeigen am Wahltag mehr soziale Kompetenz, als Herr Laschet zu eigen ist. In diesem Jahr ein überaus schwieriges Unterfangen, angesichts Dreier, zwar unterschiedlich, doch gleichermaßen eingeschränkt qualifizierter Kandidaten/innen.

Titelbild: Armin Laschet DW Global Media Forum 2019 | Foto Deutsche Welle CC BY-NC 2.0 via FlickR

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