Von Vesna Caminades

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

können Sie sich daran erinnern, dass wir den Abgeordneten zum Europäischen Parlament Pascal Arimont Anfang Januar zum Thema „Bienenschutz“ interviewen durften? Hier der Link, sollte Ihnen der Artikel entgangen sein.

Es ist nun tatsächlich so, dass es nicht genug ist, auf ein Problem hinzuweisen, darüber zu lesen und sich zu denken „Oh die armen Bienen….“. Nein! Es müssen auch Taten folgen. Eine gute Nachricht: es gibt tatsächlich eine Aktion zugunsten unserer kleinen Freunde. Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Rettet die Bienen!“ wurde im Mai 2019 von der Europäischen Kommission registriert und seitdem werden Unterschriften zur Unterstützung gesammelt. Auf dieser Seite können Sie Einblick gewinnen in all die Bürgerinitiativen, die derzeit laufen.

Doch was ist das, eine EBI? Es handelt sich um die Möglichkeit für die BürgerInnen Europas, ein gewisses Thema auf die politische Tagesordnung der Europäischen Kommission setzen zu lassen. Dieses Instrument wurde durch den Vertrag von Lissabon 2009 eingeführt und ist seit 2012 wirksam. 2017 wurde sie reformiert und seit 1. Januar 2020 gilt ein vereinfachtes Verfahren.

Wurde die EBI erst einmal registriert, haben die Initiatoren ein Jahr Zeit, um eine Million Unterschriften aus mindestens sieben verschiedenen Mitgliedstaaten zu sammeln. In diesem Fall kann man sich bis innerhalb 30. September dieses Jahres beteiligen. Daraufhin muss die Europäische Kommission innerhalb von drei Monaten reagieren. Wenn sie die Aufforderung der BürgerInnen nicht berücksichtigen will, muss sie das sehr gut begründen.

Hier finden Sie sämtliche Hintergrundinformationen zur Aktion: warum, wer, wann und wozu.

Welches sind die konkreten Forderungen? In wenigen Worten soll dank einer besseren Umwelt die Artenvielfalt wiederhergestellt werden. Die drei Kernforderungen lauten im Einzelnen (Quelle: Save bees and farmers):

FORDERUNGEN AN DIE EU-KOMMISSION:

1) Schrittweiser Ausstieg aus synthetischen Pestiziden

Der Einsatz von synthetischen Pestiziden wird bis 2030 um 80 Prozent reduziert. Bis 2035 steigt die EU komplett aus der Nutzung der synthetischen Pestizide aus.

2) Maßnahmen für die Erholung der Biodiversität

Biotope in landwirtschaftlichen Flächen werden wieder- hergestellt und Produktionsmethoden so gestaltet, dass die Landwirtschaft wieder einen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt leistet.

3) Unterstützung von Bäuerinnen und Bauern

Die Europäische Agrarpolitik wird reformiert und auf die Förderung von bäuerlichen, vielfältigen und nachhaltigen landwirtschaftlichen Strukturen fokussiert, der Ökolandbau ausgebaut sowie die Forschung zu pestizid- und gentechnikfreiem Anbau gefördert.

Die EBI kann auf ein Netzwerk von über 100 Nicht-Regierungsorganisationen (sgt. NGOs) europa-weit zählen, darunter Umwelt-NGOs, Landwirtschafts- und Imkerei-Organisationen, gemeinnützige Stiftungen und wissenschaftliche Einrichtungen. Hier die vollständige Liste.

Laut der Süddeutschen Zeitung vom 12. Februar ist der Stand der Dinge wie folgt:

Ein Jahr nach dem Volksbegehren “Rettet die Bienen”, ziehen die Initiatoren eine gemischte Bilanz.

Im Sommer wollen sie den Stand der Umsetzung wissenschaftlich begutachten lassen.

Das Volksbegehren “Rettet die Bienen” hatte im vergangenen Jahr mit mehr als 1,7 Millionen Unterschriften (18,3 Prozent der Stimmberechtigten) eine Rekordbeteiligung erreicht.

Es besteht also noch bis zum 30. September 2020 die Möglichkeit mitzumachen, um unsere kleinen gelb-schwarzen Freunde zu retten! IAMA

Titelbild: Fighting bees | by Heather Smithers CC BY-SA 2.0 via FlickR

Cartoon: Biene Cartoon-Royalty-free clipart – Insekt 936*1200

Wer Fragen oder Anregungen zu diesem Thema an Vesna Caminades hat, kann sich unter dieser E-Mail-Adresse an sie wenden: iama4iwannaknow |et| gmail.com oder Mobile Phone +32488617321.

Zu den weiteren Artikeln von Vesna Caminades zum Thema Tierschutz und Tierrechte bitte hier klicken!

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