Seit Jahrzehnten verhindern Politik und Automobilindustrie eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen. Obgleich alle anderen europäischen Ländern – außer Deutschland – seit Jahrzehnten eine generelles Tempolimit auf allen Straßen, also auch auf Autobahnen, haben. Meist liegt bei 120 bis 130 km/h. In den Niederlanden gilt auf Autobahnen tagsüber (bis 20 Uhr abends) seit einiger Zeit sogar von 100 km/h.
Viele Bürger und Bürgerinnen scheinen das mittlerweile auch so zu sehen. Denn es gibt laut Umfragen – anders als noch vor einigen Jahren – heute eine Mehrheit für ein Tempolimit auf Autobahnen. Doch die Bundesregierung sieht trotz der mehrheitlichen Zustimmung in der Gesellschaft keinen Grund, ein Tempolimit auf Autobahnen einzuführen. Dabei drängt die Zeit zum Einsparen von CO2-Emissionen. Wie der Klimaforscher Stefan Rahmstorf in einem Spiegel-Beitrag vom 29.06.2023 noch einmal betont. Nach aktuellen Forschungsergebnissen, so schreibt Rhamstorf, ist in weniger als 10 Jahren das globale CO2-Budget aufgebraucht, dass uns als Menschheit noch zur Verfügung steht, um den Planeten halbwegs bewohnbar zu halten für Menschen.
Vor diesem Hintergrund hat nun die Ärzte-Organisation Health for Future eine Kampagne gestartet: Einen Aufruf zum freiwilligen Tempolimit.
Die Organisation schreibt zu ihrer gerade gestarteten Kampagne:
„Vielleicht ist es auch für Euch schon lange einleuchtend (oder hoffentlich lasst Ihr Euch im Folgenden überzeugen), dass ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen und Landstraßen eine dringend notwendige, längst überfällige und einfach umzusetzende Maßnahme ist, um große Mengen an CO2 einzusparen. Durch weniger Luftverschmutzung, weniger Verkehrstote, eine geringere Lärmbelastung und Schonung von Ressourcen werden Menschen und Mitwelt gleichermaßen geschützt.
Die Bundesregierung hat als Letzte in Europa bis jetzt keine bindendes Tempolimit in Kraft gesetzt, obwohl dies einem Mehrheitswillen der Deutschen entspricht.
Deswegen möchten wir möglichst viele Menschen – innerhalb und außerhalb des Gesundheitswesens – aufrufen, sich an einem freiwilligen Tempolimit zu beteiligen. Dabei möchten wir keineswegs die Bundesregierung aus der Verantwortung entlassen. Im Gegenteil wollen wir Druck auf die politischen Entscheidungsträger:innen machen, in dem wir am Ende der Kampagne einen entsprechenden offenen Brief zusammen mit der Anzahl der Menschen, die sich beteiligt haben, an die Bundesregierung übergeben und eine Umsetzung in Gesetzesform fordern.
Die Möglichkeit zum Mitmachen, weitere Informationen und den offenen Brief findet Ihr hier (https://healthforfuture.de/aufruf-freiwilliges-tempolimit-fuer-die-gesundheit-und-das-klima/).
Ganz herzlich bitte ich Euch, mitzumachen, zu unterschreiben und Euch freiwillig zu einer Obergrenze zu verpflichten!“
Health for Future bietet zudem Aufkleber für das Auto mit dem entsprechenden Tempolimit an und bittet um Unterstützung und auch um ein Bekanntmachen der Kampagne.
Zum „Aufruf: Freiwilliges Tempolimit – Für die Gesundheit und das Klima“!
Link zum Artikel
Auch ein Blog verursacht Ausgaben ...
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