Eine EU-Delegation reist über die Monostori-Brücke zum entscheidenden Runden Tisch in Komárom
Von Andy Vermaut
Am 4. September 2024, um 10:30 Uhr, reiste die EU-Delegation über die symbolträchtige Monostori-Brücke nach Komárom, Ungarn. Diese Brücke, die die Donau überspannt und die Slowakei mit Ungarn verbindet, ist weit mehr als nur ein Stück Infrastruktur. Sie ist ein starkes Symbol der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und eine greifbare Erinnerung an die historische und strategische Kooperation zwischen diesen beiden Nachbarländern.
Die Geschichte der Monostori-Brücke
Die Monostori-Brücke, die 2020 fertiggestellt wird, ist ein wichtiger Teil europäischer Verbindungen, die die Länder einander näher bringen. Die Brücke verbindet das ungarische Komárom mit dem slowakischen Komárno und spielt eine wichtige Rolle bei der Verbesserung des Verkehrs und des Handels zwischen den beiden Ländern. Die Brücke ist Teil des größeren EU-Infrastrukturnetzes und spielt eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Region.
Neben ihrem praktischen Nutzen ist die Monostori-Brücke auch ein Symbol für die friedliche Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union. Die Donau, die unter der Brücke hindurchfließt, ist eine der wichtigsten Wasserstraßen Europas und hat im Laufe der Jahrhunderte Nationen sowohl getrennt als auch verbunden. Die Brücke knüpft an die lange Geschichte dieser Verbundenheit an und ist Teil eines größeren EU-Projekts zur Verbesserung der Mobilität in Grenzregionen und zur Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
Rundtischgespräch über die Zusammenarbeit an der Donau
Nach der Überquerung der Monostori-Brücke traf die Delegation in Komárom (Ungarn) ein, wo ein wichtiger Runder Tisch mit Bürgern aus der Slowakei und Ungarn stattfand. Im Mittelpunkt dieses Gesprächs, das im Restaurant Aranytál stattfand, standen die Herausforderungen und Chancen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, die Rolle des Schengener Abkommens und die strategische Bedeutung der Donau als Verbindungsader für die Region.
Die Diskussion bot eine wertvolle Gelegenheit, die direkten Auswirkungen der EU-Politik auf die lokalen Gemeinschaften kennenzulernen, und hob die Bedeutung von Infrastrukturprojekten wie der Monostori-Brücke hervor, die zum Wirtschaftswachstum und zum sozialen Zusammenhalt zwischen den Nachbarländern beitragen.
Diese sehenswerte Schrägseilbrücke wurde am 17. September 2020 offiziell eröffnet und spielt seitdem eine entscheidende Rolle in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Ungarn und der Slowakei. Mit einer beeindruckenden Gesamtlänge von 623 Metern und einer Hauptspannweite von 252 Metern überspannt die Brücke die mächtige Donau und verbindet die Städte Komárom (Ungarn) und Komárno (Slowakei). Dank ihrer strategischen Lage ist die Brücke eine wichtige Verbindung zwischen Bratislava und Budapest und entlastet die Region vom Schwerverkehr.
Die Monostori-Brücke: ein Meisterwerk der modernen Infrastruktur
Mit einem schlanken, abgewinkelten Pylon von 96,5 Metern Höhe und einer breiten Brückenfahrbahn von 22,4 Metern bietet die Monostori-Brücke eine moderne, funktionelle Lösung für den Schwer- und Güterverkehr und entlastet die bestehende Infrastruktur. Die Route 13 in Ungarn ist über diese Brücke nahtlos mit der I/63 in der Slowakei verbunden, wodurch eine effiziente Umgehung für den lokalen und internationalen Verkehr geschaffen wird.
Die reiche Geschichte von Komárom und Komárno verbindet sich zu einer neuen Ära
Die Stadt Komárom, ursprünglich eine ungarische Stadt an beiden Ufern der Donau, war durch den Fluss im Laufe der Geschichte getrennt. Heute sind Komárom und Komárno nicht nur durch Kultur und Geschichte, sondern auch durch die Monostori-Brücke miteinander verbunden. Diese neue Verbindung ermöglicht es der historischen Stadt, wieder zu einem wichtigen Hafen- und Handelsplatz zu werden. Außerdem erleichtert die Brücke das Wachstum von Komárno, dem slowakischen Zentrum der ungarischen Minderheit.
Eine Brücke für die Zukunft: der Weg zu Wachstum und Zusammenarbeit
Der Bau der Monostori-Brücke, der 117 Millionen Euro gekostet hat und größtenteils von der Europäischen Union finanziert wurde, stellt einen neuen Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern dar. Die Eröffnung dieser Brücke erleichtert nicht nur den Verkehrsfluss, sondern stärkt auch die wirtschaftlichen und sozialen Bindungen zwischen der Slowakei und Ungarn weiter.
Dieser Beitrag wurde ursprünglich in Niederländisch auf Indegazette.be veröffentlicht. Die Veröffentlichung der deutschsprachigen Übersetzung erfolgt in Absprache und mit Zustimmung des Autors. Übersetzung: Jürgen Klute
Vom 3. bis 12. September 2024 hat eine Gruppe von acht Journalist:innen aus verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten auf Einladung des Europäischen Hauses in Budapest europäische Kohäsionsprojekte in fünf Zentraleuropäischen Ländern besucht. Ziel des Besuchs war es, in Kontakt mit normalen Menschen (also keinen politischen Repräsentant:innen) die Kohäsionsprojekte zu bewerten und nach deren Einfluss auf das alltägliche Leben an den jeweiligen Orten zu fragen. Der belgische Menschenrechtsaktivist und Journalist Andy Vermaut hat an dem Projekt teilgenommen und auf seiner Webseite Indegazette in 30 Artikeln über die Rundreise berichtet. Europablog veröffentlicht die Artikel nach und nach in den folgenden Tagen in deutschsprachiger Übersetzung. Unter der Kategorie “EU Everyday Cohesion-groep” kann die Artikelserie gesondert aufgerufen werden.
Titelbild: privat
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