Kommentar von Jürgen Klute
Vor genau acht Jahren – am 11. März 2011 – geschah im japanischen Fukushima der nach Tschernobyl (26. April 1986) größte Unfall in einem Atomkraftwerk. Wie auch die Reaktorruine von Tschernobyl bleibt die Reaktorruine von Fukushima eine dauerhafte Menschen und Umwelt in hohem Maße belastende Strahlenquelle.
Die Europaabgeordnete Cornelia Ernst (Die Linke) kommentiert diesen Jahrestage in einer Pressemeldung mit mahnenden Worten: „Nukleare Katastrophen wie Fukushima und Tschernobyl zeigen, dass die Atomkraft eine Hochrisikotechnologie ist, die wir nicht beherrschen können. Umso bedauerlicher ist es, dass in der Langfriststrategie der Europäischen Kommission für eine klimaneutrale Wirtschaft bis 2050 die Atomkraft als CO2-freie Energiequelle gepriesen wird, und ein Anteil von 15 Prozent Atomstrom im EU-Energiemix für 2050 angestrebt wird.“
Die Katastrophe von Fukushima hat zwar die damalige Bundesregierung dazu gedrängt, das Laufzeitende der deutschen Atomkraftwerke auf Ende 2022 vorzuziehen. Dem entsprechenden „13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes“ stimmte der Bundestag am 30. Juni 2011 mit großer Mehrheit zu.
Doch zu einer Energiewende, die den Namen verdient hätte, und zum Aufbau einer europäischen Energieunion ist es trotz der atomaren Katastrophen und der Erderwärmung infolge der fossilen Energieproduktion bis heute nicht gekommen.
Cornelia Ernst unterstreicht in ihrer Stellungnahme deshalb erneut die Notwendigkeit eines Ausstiegs aus der Atomkraft und fordert mehr Geld für Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien. „Damit können“, so Ernst, „Industriearbeitsplätze geschaffen werden – auch und gerade in den europäischen Kohleregionen in der Lausitz, im Rheinischen Revier, im Mitteldeutschen Revier, in Polen, Spanien und Tschechien.“
Möglicherweise erzeugen die wöchentlichen Demonstrationen der Schüler*innen in Europa und die Klimamärsche, die in den letzten Monaten stattfanden, endlich den nötigen politischen Druck, ohne den die politischen Entscheidungsträger*innen offensichtlich nicht bereit sind, die dringend erforderlichen energiepolitischen Weichenstellungen für eine umwelt- und klimaverträgliche Energieproduktion vorzunehmen.
Titelfoto: Greenpeace Hamburg | Foto: Günter Vogel CC BY-NC-ND 2.0
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