Von der UNO-Vollversammlung tweetete Trump am 24. September 2017 “Just heard Foreign Minister of North Korea speak at U.N. If he echoes thoughts of Little Rocket Man, they won’t be around much longer!“

Dieser Tweet wurde vielfach als eine Art Kriegserklärung an Nord-Korea interpretiert. Auch der nordkoreanische Außenminister Ri Yong-ho hat diesen Tweed so aufgefasst.

Etliche Twitter-Nutzer fordern daraufhin Twitter auf, diesen Tweed als Aufruf zur Gewalt zu löschen. Denn Aufrufe zur Gewalt verstoßen gegen die Geschäftsordnung von Twitter.

Die britisch Zeitung The Guardian und der belgischer Sender rtbf berichteten nun beide, dass Twitter auf diese Aufforderung reagiert hat. Allerdings anders, als viele Twitter-Nutzen gehofft hatten. Twitter sieht in Trumps Tweed keine Verletzung der Twitter-Regeln, da die Veröffentlichung des Tweeds im öffentlichen Interesse bzw. von relevantem Nachrichtenwert sei.

Laut Guardian hat Twitter jedoch zugesagt, eine Reihe von Kriterien zur Beurteilung, ob Tweeds die Twitter-Regeln verletzen, zu überdenken – einschließlich einer erneuten Bewertung von Tweeds, die als von öffentlichem Interesse oder relevantem Nachrichtenwert eingestuft wurden.

Ganz spurlos scheint der Protest also nicht an Twitter vorbeigezogen zu sein. Gleichwohl bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen Twitter tatsächlich aus dem Protest ziehen wird.

Den Protest fortzusetzen macht Sinn. Denn es geht hier ja nicht einfach um die Frage, ob etwas Nachrichtenwert hat. Trump ist für seine spontanen Tweeds berüchtigt. Über die politischen Wirkungen und Risiken solcher Tweeds aus den Fingern des Präsidenten der USA scheint er sich nach wie vor keine Gedanken zu machen. Eine solche Lern-Resistenz ist Grund genug, seinen Twitter-Account zu sperren.

Titelbild: iNuke Design CC BY 2.0
Bild: Donkey Hotey CC BY-SA 2.0

3489